DIE ALTE SYNAGOGE
COD LMI: -
1840
Karlsburg war die erste siebenbürgische Stadt, welche es Juden, aufgrund einer Bewilligung des Fürsten Gabriel Bethlen (1613-1629) gestattete, sich hier niederzulassen. Dem Karlsburger Rabbi wurde später die Rolle des Anführers der Juden zugesprochen, welche sich nachträglich in anderen Dörfern und Städten Siebenbürgens niederließen. Bis im 18. Jahrhundert lebten nur aus dem Türkischen Reich stammende sephardische Juden hier. Anschließend, gegen Ende desselben Jahrhunderts, wurden die ost- und mitteleuropäischen Juden aus Polen, Mähren, Ungarn und Spanien zur Mehrheit. Die erste Holz-Synagoge erwähnte der schwedische Reisende Hildebrand 1656.
1822, zur Zeit des Rabbi Menahem Mendel Josef, begann mit der Erlaubnis des katholischen Bischofs in Siebenbürgen, Ignatius Nagyes, der Bau der Synagoge, die sich in der Unterstadt, in der Tudor-Vladimirescu-Straße 2, befindet. Der Bau der Synagoge Mareh Yezekiel wurde 1840 vollendet, sie ist die erste gemauerte Synagoge in Siebenbürgen. Sie verfügt über einen großen Versammlungssaal (Heikal), in dessen Mitte die Estrade (Bima) des Predigers steht, eine Vorhalle (Ulam), über welche sich die Tribüne der Frauen befindet und im Osten über das Altar (Aron Kodes) oder die Truhe mit den Thora-Rollen. In der Synagoge ist auch der Raum bestehen geblieben, welcher vormals als Gefängnis genutzt wurde, das Ergebnis der gerichtlichen Zuständigkeit.