DAS PALAIS DES RÖMISCH-KATHOLISCHEN BISCHOFSAMTES

DAS PALAIS DES RÖMISCH-KATHOLISCHEN BISCHOFSAMTES

COD LMI: AB-II-a-A-00130

sec. XVI - XVII

Gleichzeitig mit der Gründung des Karlsburger Bistumes war, außer der Kirche, natürlich auch ein Bischofssitz notwendig. Dieser wurde wahrscheinlich zeitgleich mit der Kathedrale erbaut. Der Bischofssitz diente wahrscheinlich auch als Wohnsitz und war auf der Achse Nord-Süd im Süden der Kathedrale erbaut. Das Gebäude wurde später gegen Westen erweitert – dabei ist die Nordseite des Bischofssitzes teilweise erhalten geblieben. Es wird vermutet, dass das bischöfliche Palais 1241 durch die Mongolen und 1277, während des Sachsenaufstandes, in Brand gesetzt wurde. Aus dem Palais hatte der Bischof Zugang zur Kathedrale über eine Treppe, durch ein romanisches Portal, welches heute zugemauert ist. Hier kann das älteste romanische Skulpturelement in Rumänien, die Majestas Domini, bewundert werden. Die Treppe existierte 1287, als sie in einem Dokument erwähnt wurde. Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Gebäude um ein weiteres Stockwerk erweitert. Es ist möglich, dass eine weitere, monumentalere Treppe, welche aus der Kathedrale ins Palais hinaufführte, 1556 zur Zeit des Bischofs Paul Bornemissza gebaut wurde. Dies belegt die Inschrift "Paulus Abstemius Quinque ecclesiensis Dei et Apostolicae Sedis Gratia Episcopus Transilvaniensis incipit et perfecit A.D. M.D.LVI", die Treppe erscheint auch auf den Plänen des G. M. Visconti, sie wurde nachträglich von den Österreichern zerstört.

Nach 1541 wurde das Palais zur Residenz der Königin Isabella und des Fürsten Ioan Sigismund. Nach der Beschlagnahmung des kirchlichen Gutes 1556 wurde das Gebäude zum Fürstlichen Palais, welches sich aus drei ungleichen Gebäudeteilen zusammensetzte.

Im Kontext der habsburgischen Herrschaft über Siebenbürgen erfolgte auch die Restaurierung des Römisch-Katholischen Bischofssitzes (1715), welches im Westflügel des gewesenen fürstlichen Palais eingerichtet wurde und vom restlichen Gebäudekomplex durch eine enge Straße getrennt war.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden der Südflügel und ein Teil der östlichen Extremitäten des Nord- und des Südflügels abgerissen. An ihrer Stelle wurden die Anbauten errichtet, die auch heutzutage noch existieren. Als ein Ganzes betrachtet, sind an den drei Gebäudeteilen wertvolle architektonische Skulpturelemente erhalten geblieben, obwohl sie zahlreiche Veränderungen durchgemacht haben, wie zum Beispiel das nördliche Portal, die Fensteranlage mit drei Fenstertüren und Spitzbögen oder jene mit rechteckiger Front, welche die Merkmale der siebenbürgischen Renaissance wiedergeben

Standort:

Mihai-Viteazul-Str. 21.


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