Historische Gebäude in der Altstadt
Die Stadt auf dem westlichen Plateau der mittelalterlichen Burganlage fand ihr Ende infolge der Türken- und Tataren-Einfälle in den Jahren 1658, 1661-1662. Das städtische Leben erwachte in Karlsburg wieder bei dem Einzug der Bewohner aus der Umgebung der zukünftigen Bastionsburg „Alba Carolina“. Der Einzug erfolgte organisiert jedoch einigermaßen langsam aufgrund des moorigen Bodens und der häufigen katastrophalen Überschwemmungen in den Jahren 1851, 1857, 1870, 1887, 1893, 1970 und 1975. Daher wurden vorrangig die höher gelegenen Landflächen verwendet. Die Feuchtigkeit und die erwähnten Überschwemmungen haben es zu verantworten, dass mehrheitlich die Gebetsstätten in der Umgebung und weniger die Wohnhäuser erhalten blieben. Die letzteren befinden sich heutzutage noch in den städtischen Gebieten der George-Coşbuc-Straße (mit den Nummern 2-26, 11-27, und besonders die Nummern 12, 14, 17), der Decebal-Straße (Nr. 2), des Ferdinand-der-Erste-Boulevards (Nr. 1-35, 2-26, und besonders die Nummern 2, 4, 7, 11, 12, 16, 19-21, 26), der Primăverii-Straße (Nr. 3, 5-7, 9, 11, 12, 16, 22), der Teilor-Straße (Nr. 6, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 15, 17) und der Trandafirilor-Straße.
Gleichzeitig mit der Trockenlegung der Moore erschienen auch die Straßen, die gepflasterten Plätze sowie die Etagenhäuser, die jedoch zu einem hohen Anteil in den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts abgerissen wurden. Als ein allgemeines Merkmal in den genannten Wohnanlagen wechseln sich die Etagenhäuser mit den ebenerdigen Häusern ab, wobei die letzteren vorherrschen. Infolge der Einteilung der Flurstücke entstanden große Flächen für die haushaltlichen Anbauten und den Ackerbau, welche der neuen Stadt ein eher ländlicheres Erscheinungsbild verliehen, trotz ihrer verwaltungstechnischen Ernennung zur Stadt. Ausreichend zu sagen wäre, dass die beiden römischen Städte Apulum sich weiter erstreckten als die Stadt Karlsburg der 40-er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Die Häusergruppen überlebten nur in den oben erwähnten Stadtteilen, in den alten Plänen „Die Ungarische Stadt“ und „Die deutsche Stadt“ genannt. Obwohl sie unterschiedliche Ethnien bewohnten, war der gemeinsame Nenner der materielle Wohlstand, der es ihnen ermöglichte, ein Haus in der Gegend zu kaufen oder zu errichten. Leider sind die älteren Zivilbauten aus dem 18. Jahrhundert aufgrund der übermäßigen Feuchtigkeit des Bodens nicht erhalten geblieben. Das älteste erhaltene Wohnhaus scheint jenes in der Teilor-Straße Nr. 6 zu sein, auf dessen Portal das Jahr 1810 angegeben wird.
Die architektonisch wertvollsten Häuser wurden leider während des Kommunismus abgerissen, wobei der Wert der erhaltenen Häuser sich auf jenen von Gedenkhäusern für die Persönlichkeiten begrenzen, welche sie vormals bewohnt haben, wie zum Beispiel Camil Velican und Rubin Patiţia. Nichtsdestotrotz verdienen es die Baudenkmäler erhalten zu werden, da sie eine historische Realität aus der Geschichte der Stadt Karlsburg wiedergeben.